Gino Colombo

1605 Stereo

Dieser Verstärker wurde im Jahr 2016 entwickelt. Die Entwicklung der colotube 300B Mono's war abgeschlossen und es sollte ein neuer in Angriff genommen werden aber diesmal als Stereo Variante. Da hier fast das doppelte Gewicht der Mono's zu erwarten war musste ein robustes Gehäuse aus Stahlblech gemacht werden. Die Gehäuse der colotube 300B Serie ist sehr schön aber viel zu aufwendig in der Herstellung und auch viel zu teuer. Aus diesem Grund habe ich eine normale einfache Gehäuseform gewählt.

1605Stereo1.jpeg

Es wurden wieder Röhren von EML Emissionlabs http://www.emissionlabs.com/ verwendet.

Als Treiber Röhre wieder die EML 20A und als Leistungsröhre die EML 1605. Die beiden Röhren sind nicht gerade günstig aber sie sind hervorragend im^n der Qualität, Lebensdauer, Exemplarstreuung und auch im aussehen. Die Treiberröhre hat ein Gain von ca. 20. Dies reicht aber nicht aus um eine 300B oder 1605 anzutreiben. Aus diesem Grund wurde eine Stepup Transformer und einen Anoden Choke verwendet. Beider von der Firma Lundahl. 

Damit der Kathodenstrom der beiden Kanäle auf den gleichen Wert eigestellt werden kann, habe ich fixed- und auto- Bias verwendet. Die Gitterspannung wird ca. auf -87V eingestellt. Am Kathodenwiderstand fällt ca. 40V ab und der Rest kann via Vorspannung eingestellt werden. Dies hat auch den Vorteil, dass die Kathoden Widerstände nicht allzu heiss werden. Es fliesst immerhin ein Strom von 120mA. D.h. 0.12A * 40V = 4.8 Watt was aber dennoch ein Widerstand mit einer Verlustleistung von 25Watt benötigt

 

1605Stereo7.JPG

Der Netzteil wurde sehr aufwendig. Ich musste einen Ringkern Transformer bei Wüsten mit folgenden Daten wickeln lassen. 

U I VA
6.6 3.1 20.46
6.6 3.1 20.46
6.6 3.1 20.46
70 0.05 3.5
250 0.12 30
520 0.5 260
    354.88

 Um den Einschaltstrom ein bisschen zu kappen, habe ich in der Zuleitung der BY228-15 Schottky Dioden zwei Widerstande eingefügt. Diese werden ihr stark beansprucht, da die Stromspitzen recht strak sind. Ich habe 7Watt Typen verwendet aber es dürfte auch gerne 10 Watt Typen sein. Ich wollte keine Elko's in der Hochspannungs-Versorgung und habe 50uF / 900V MKP Kondensatoren verwendet.

Um eine genügend saubere Spannung von 660V / 120mA pro Kanal zu bekommen, habe ich eine Siebung via CLCRC verwendet. Die Drosseln sind auch von Lundahl und haben einen Wert von 15H / 140mA. Der Brumm mit dieser Siebung ist ca. 8mV.

Die Heizung der EML 20A muss speziell gut sein. Ein einfache Variante kann mit nur einem Transistor realisiert werden. Die Heizung für die 1605 kann dann aber normal mit RCR realisiert werden. 


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Erste Gehversuche. Wo soll was hinkommen ist gar nicht so einfach. Es sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Kapazitive Brumm Einstreuung usw. Möglichst kurze Leitungen zu den Komponenten. Es sollte auch einigermassen gut aussehen. Hat alles Platz. Welche Komponenten werden heiss und sollten von anderen Komponenten fern gehalten werden. Wie wird die Massenleitung am besetn verlegt, so dass die Komponenten gut angerodent werden können. Wie werden die Komponenten besfestigt, so dass man es von aussen nicht sehen kann usw.

 

anordnung-alt.jpeg

Die Komponenten sind platziert und angeordnet.

Das Gehäuse wurde speziel für diesen Verstärker angefertigt.

1605Stereo41.jpg

Und wie klingt dieser Verstärrker.

Ich würde sagen sehr gut. Ich hatte diesen Verstärker zusammen in der Ausstellung im Klangschloss im Jahr 2016 in der Schweiz zusammen, mit meinen colotube 300B Mono Blöcke und so konnten wir die Beiden vergleichen.

Man kann einen Unterschied hören, diesen aber zu beschreiben ist sehr schwierig. Wir enpfanden den 1605 eine bisschen heller, was auch immer das heissen soll. Aber so empfanden wir es. 

Was sicher anders ist als bei den 300B Monos, ist die Lautsärke. Er hat definitiv mehr Power. Ich habe leider keine Messungen mehr gefunden und da er verkauft ist, kann ich sie nicht hier dokumentieren.

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